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Lager X - für immer "verschwunden"

Das Lager X – neben der heutigen Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen


Der ehemals verbotenen Stadtteil um die Gedenkstätte in Berlin-Hohenschönhausen verändert zur Zeit rapide sein Gesicht. Die Aura des Grauens, das so viele dieser Gebäude ausgestrahlt haben, wird verschwinden. Einige der Gebäude vom ehemaligen OTS sind bereits dem Erdboden gleichgemacht, bzw es steht unmittelbar bevor. Was aus dem EDV Würfel wird, das ist mir aktuell nicht klar. Komplett ohne grün ist die Fläche schon. Der große Winkelbau, Genslerstraße Ecke Freienwalder Straße, in dem so viele Jahre ein Hostel war, scheint auch bereits geräumt.
Das was tatsächlich bestürzt, ist die Tatsache, dass inzwischen auch das Lager X weiterverkauft worden ist und die neuen Eigentümer schon im Besitz einer Abrissverfügung sind. Gut, die Eigentümer machen was sie machen weil sie es können und dürfen.

Das Lager X war das einzige Strafgefangenenlager, dass die Stasi in der DDR betrieben hat. Gut 8000 Strafgefangene sind dort bis 1974 aufgrund ihrer beruflichen Qualifikation aus der gesamten DDR für die zu verrichtende Zwangsarbeit zusammengezogen worden. Ein Fuhrpark, verschiedene Nutzfahrzeuge wurden unter anderem von diesem Strafgefangenen betreut, gewartet und ein Großteil der Hallen für die Reparatur, die Lackiererei usw. stehen heute noch und werden gegenwärtig von anderen Betrieben genutzt.

Darüber hinaus waren viele im Baubereich tätig. Die Stasi hat ja von 1950 eine unglaubliche Expansion durchgemacht. Dafür wurden natürlich auch Immobilien gebraucht. Diese wiederum wurden zum großen Teil von den Strafgefangenen errichtet. Wie z.b. das ehemalige Hostel, im Jahre 1962/63 errichtet und insbesondere den Neubau der Untersuchungshaftanstalt 1957/60. Das Strafgefangenenlager ist/war direkt an der Nordseite an die ehemalige zentrale Untersuchungshaftanstalt des MfS adaptiert, wurde auch von dort befehligt und überwacht. In persona durch Siegfried Rataizick.  Als Leiter der Hauptabteilung XIV unterstanden ihm bereits seit 1963 sechzehn weitere Untersuchungshaft-anstalten des MfS und von dort wurden über 200 Kreisbüros überwacht und befehligt.
Das Lager X ist steingewordenes Zeugnis dieser Zeit und soll nun dem Erdboden gleich gemacht werden.

 
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